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Julian Röder

1981 in Erfurt geboren, lebt in Berlin. Ausbildung bei der Fotoagentur Ostkreuz. Erhielt 2014 das Ellen-Auerbach-Stipendium für Fotografie.

Julian Röder hat sich dem Themenkomplex Macht und Ökonomie verschrieben. Viele Jahre war er als Reportagefotograf für die Fotoagentur Ostkreuz tätig, das hat sein Werk nachhaltig geprägt. Seine Fotografien changieren stets zwischen Dokument und Inszenierung. Mitunter weisen die Kompositionen Analogien zu historischen Werken auf. In seiner Serie „The Summits“ (2001-2008) über Proteste bei G8-Gipfeln erinnern Zusammenstöße zwischen Globalisierungsgegnern und Polizisten an Schlachtengemälde. Die neoliberale Gegenwart gerät in Röders Serie „Human Resources“ (2007-2009) zur artifiziell erstarrten Szenerie, in der Messemitarbeiter einsam in der Bildmitte verharren, umgeben von nachträglich entleerten Bildschirmen und Stellwänden, auf denen sonst Logos und Werbeversprechen prangen. Röder präsentiert die Porträts in goldfarben gerahmten Leuchtkästen und bestärkt so sein Statement: Die Handelswelt ist eine Scheinwelt, ohne Tiefe und Inhalt. Für seine Serie „Mission and Task“ (2012/13) porträtierte er Beamte der Agentur Frontex an ihren Arbeitsplätzen, den Außengrenzen des Schengen-Raums. Neben diesen Bildern zeigt er anmutige Landschaften, erst die Titel geben preis, dass es sich etwa um die „Border Fortification Facilities, Melilla“ handelt, oder bei einem über tiefblauem Meer fliegenden Objekt um ein „Monitoring Zeppelin, Southern France“. Darüber hinaus hat Röder Hightech-Equipment fotografiert, das Frontex zur immer dichter werdenden und mithilfe intelligenter Computersysteme organisierten Überwachung der Grenzen nutzt, um Flüchtlinge am Betreten der Europäischen Union zu hindern, zum Beispiel eine „Thermal Imaging Camera, Northern Greece“. Die Komposition und das grelle Blitzlicht lassen diese Szenen der Abschottung kulissenhaft und die Objekte wie Requisiten eines grotesken Theaterstücks wirken. So lenkt Röder die Aufmerksamkeit des Betrachters auf die Konstruiertheit politischer Grenzen und Privilegien. Sein Interesse am Eingegrenzt- bzw. Ausgegrenztsein rührt auch vom Erleben einer solchen Situation als Kind her.

Bild 1: „Thermal Imaging Camera, Northern Greece“, Bild 2: „Border Situation, Northern Greece“

aus der Serie „Mission and Task“, 2012

Film // Regie: Dörte Grimm * Kamera: Martin Jörg * Schnitt: Nadja Smith * Sounddesign: Urton Music * Produktion: Nadja Smith

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